WEB POSTER EXHIBITION - Posters for the "North German Llyod" shipping company

The following web exhibition accompanies the current exhibition at the Ueberseemuseum, Bremen, Germany. Text and pictures were kindly provided by Patricia Salabert from the press service of the museum. The exhibition shows 82 vintage posters about the legendary german shipping company "Norddeutscher Llyod" in Bremen, on the 150th anniversary of the founding of the company. A hard cover catalogue is available from the museum shop.


c. 1893, Anon



c. 1906, Themistokles von Eckenbrecher (1842-1926)



c. 1925, Harry Hudson Rodmell (1896-1984)



c. 1932, Hugo Feldtmann



c. 1955, Ottomar Anton (1895-1976)


Der Norddeutsche Lloyd
Redereigeschichte im Plakat

Eine Ausstellung der Hapag-Lloyd AG zum 150. Jahrestag der Gruendung des Norddeutschen Lloyd

21.1. - 13.5.2007
Ueberseemuseum Bremen
Bahnhofsplatz 13
Bremen, Germany

Hapag-Lloyd ist es im Laufe vieler Jahre gelungen, eine grosse Kollektion von Lloydplakaten zusammenzutragen. Sie werden in dieser Ausstellung zum 150. Jahrestag der Gründung des Norddeutschen Lloyd erstmals öffentlich präsentiert. Einige der Plakate werden gezeigt mit freundlicher Genehmigung des Deutschen Schiffahrtsmuseums in Bremerhaven. Diese Kollektion von Lloydplakaten bietet einen einmaligen, ebenso attraktiven wie informativen Streifzug.

Es sind Plakate aus einem guten Jahrhundert, die einzeln kleine Schlaglichter einfangen, zusammen eine grosse Entwicklung widerspiegeln: Von nüchternen Anfängen zum imperialen Anspruch des wilhelminischen Kaiserreiches, von Glanz und Tempo der "Goldenen Zwanziger" zum Hakenkreuz, vom biederen Neuanfang in der jungen Bundesrepublik zur Fusion mit der Hapag.

Aussendarstellung und Repräsentation: So hiess eines der Erfolgsrezepte der Gesellschaft, die sich, seit Hermann Henrich Meier und Eduard Crüsemann sie am 20. Februar 1857 in Bremen gegründet hatten, immer auch als "deutsches nationales Institut" verstand.

Aussendarstellung war integraler Teil ihres anspruchsvollen Selbstverständnisses, um so wichtiger, als der Lloyd zwar zum Transport von Emigranten in die USA gegründet wurde, aber auch zu den Pionier-Unternehmen des organisierten Tourismus gehörte. So verkaufte die Bremer Reederei stets auch Träume, schürte Sehnsüchte und schuf Legenden.

Ihre PR war dabei virtuos: Die blauweisse Schlüsselflagge wurde Markenzeichen in aller Welt, die Stapelläufe glichen mitunter Staatsakten, die Spitzenschiffe waren bis ins letzte Detail von führenden Architekten ausgestattet.

Berühmt wurden die Vier-Schorn- stein-Schnelldampfer, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts auf das "Blaue Band" für die schnellste Ozeanüberquerung abonniert waren, und vor allem die Turbinen- Schnelldampfer "Bremen" und "Europa", die in der Weimarer Republik als Verkörperung des Fortschritts schlechthin galten. Die Lloyd-Werbung inszenierte das ganze Unternehmen stets auch als Verkörperung Bremer, hanseatischen und deutschen Glanzes: als "Gesamtkunstwerk".

Wichtigstes Werbemedium war dabei lange das Plakat. Nachdem es sich mit der Entwicklung der Chromolithographie um die Mitte des 19. Jahrhunderts als Massen- medium etabliert hatte, gehörten Reedereien zu den ersten, die es flächendeckend nutzten. Mit den steigenden Erwartungen eines immer anspruchsvolleren Reisepublikums avancierten die blossen Schiffsabbildungen bald zu kleinen Kunstwerken.

Es war der Lloyd, der für sich in Anspruch nahm, die "künstlerische" Schifffahrtswerbung besonders gefördert zu haben. Tatsächlich setzten viele seiner Plakate Massstäbe. Der berühmte blaue Globus aus der Kaiserzeit etwa, der einst in keiner deutschen Schule fehlte, oder das leuchtend rote, avantgardistische Bugmotiv, das zum optischen Inbegriff der "Goldenen Zwanziger", zu einer Ikone des Fortschritts avancierte.

Immer arbeiteten dabei bekannte Künstler für das Unternehmen, darunter zunächst die renommierten Marinemaler Hans Bohrdt und Themistokles von Eckenbrecher, später führende Gebrauchsgrafiker wie Ivo Puhonny, Ludwig Hohlwein, Ottomar Anton, Otto Arpke, Albert Fuss und viele andere. Viele Motive stammten auch von Fritz Kuck und Hugo Feldtmann, die Angestellte des Norddeutschen Lloyd waren.

Im Zweiten Weltkrieg gingen zahlreiche Plakate bei den Bombenangriffen auf Bremen verloren. Mit dem Siegeszug anderer Massenmedien büssten Plakate ihre zentrale Rolle in der Schifffahrtswerbung ein, ihre Faszination aber verloren die liebevoll entworfenen Vignetten von Freiheit, Abenteuer und Reiselust nie. Heute sind sie hoch begehrte Sammlerstücke.

Der Norddeutsche Lloyd war zeitweise die grösste Passagier- schifffahrtsgesellschaft der Welt. Er verkaufte nüchternen Transport ebenso erfolgreich wie luxuriöse Kreuzfahrten, beförderte Millionen europäischer Emigranten in die Neue Welt, Millionen von Urlaubern in ihr persönliches Paradies - und viele der beliebtesten Exponate des Überseemuseums aus fernen Ländern nach Bremen.

Die Reederei, deren Gründung sich 2007 zum 150. Male jährt, und die 1970 mit der Hamburger Hapag zur Hapag-Lloyd AG fusionierte, war eine Institution. Die Heimatregion war ihr stets mehr als blosser Standort: Zu seinen Glanzzeiten repräsentierte, ja war der Lloyd Bremen. Zur Ausstellung ist eine gleichnamige Publikation erschienen, die im Museumsshop erhältlich ist.

 
c. 1905, Themistokles von Eckenbrecher (1842-1926)



c. 1911, Hellmut Eichrodt (1872-1930)



c. 1930, Hugo Feldtmann



1931, Anon



1964, Anon



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