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News: Jan Tschichold (1902 - 1974) poster exhibition in Basel (CH)
December 7, 2006, received from Rolf Thalmann

Exhibition poster by Daniela Walsoe, picture Frank Bolliger   Jan Tschichold (1902-1974)

Der deutsche Grafiker Jan Tschichold (1902-1974) wurde berühmt durch die seinerzeit revolutionäre asymmetrische Typografie. Nach der Vertreibung aus Deutschland (1933) lebte und arbeitete er hauptsächlich in Basel. Neben Büchern und Anzeigen gestaltete Tschichold auch etwa hundert Plakate. Die wichtigsten davon werden erstmals in einer Ausstellung zusammen gezeigt.

Wir laden Sie herzlich ein zur Vernissage am 15. Dezember 2006, um 18.00 Uhr
Begrüssung durch Dorothea Flury, Direktorin der Schule für Gestaltung. Die Ausstellung wird eröffnet von seiner Exzellenz Andreas von Stechow, Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in der Schweiz. Im weiteren sprechen ein Vertreter der Basler Regierung, sowie einer der beiden Buchautoren.

Ausstellung:
Eine Ausstellung der Schule für Gestaltung und ihrer Plakatsammlung in Zusammenarbeit mit der Sammlung von Martijn F. Le Coultre und ergänzt durch Leihgaben aus Berlin, Hamburg und Zürich.

Ort:
Ausstellungsräume der Schule für Gestaltung
Spalenvorstadt 2
4003 Basel, Switzerland

Dauer der Ausstellung: 16. Dezember 2006 bis 28. Januar 2007

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Freitag 12 –19 Uhr, Samstag und Sonntag 12 –17 Uhr, 24. und 31. Dezember 2006 geschlossen.

Die Ausstellung ist Teil der Museumsnacht vom Freitag 19. Januar 2007
In einer Buchpräsentation anlässlich der Museumsnacht stellt der Birkhäuser Verlag die neue Publikation vor: Jan Tschichold, Plakate der Avantgarde von Martijn F. Le Coultre und Alston W. Purvis. Am 19. Januar 2007 um 20.30 Uhr in der Ausstellung. Die Ausstellungseinrichtung und die Gestaltung der Drucksachen besorgten die Schülerinnen und Schüler der Fachklasse für Gestaltung


Jan Tschichold war einer der bedeutendsten und einflussreichsten Typographen und Graphiker des 20 Jahrhunderts.

Als Sohn eines Schriftenmalers kam Tschichold früh mit der Welt der Buchstaben in Kontakt; so studierte er Kalligraphie, Holzschnitt, Kupferstich und Buchbinden sowie Schriftgestaltung in Leipzig und Dresden. Während seiner Zeit als angestellter und bald als freischaffender Graphiker beschäftigte er sich intensiv mit modernen künstlerischen Strömungen, insbesondere mit den Impulsen, die vom Bauhaus ausgingen.

1925 publizierte Tschichold in der Zeitschrift "typographische mitteilungen" einen 24-seitigen Aufsatz "elementare typographie", dem er 1928 ein Buch mit dem programmatischen Titel "Die Neue Typographie" folgen liess. Diese beiden Manifeste machten ihn zum Vorkämpfer für eine neue Schriftgestaltung, die durch Asymmetrie, einfache Schriften, klare Farben und die Verwendung der Photographie anstelle von Illustrationen gekennzeichnet war.

1927 wurde Tschichold an die neu gegründete Meisterschule für Deutschlands Buchdrucker in München berufen. Für den Phoebus-Palast München, das seinerzeit grösste Kino Deutschlands, gestaltete er in diesem Jahr eine Reihe von einprägsamen Plakaten, durch die seine gestalterischen Ideen weite Verbreitung fanden.

Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten emigrierte Tschichold Ende Juli 1933 mit seiner Familie nach Basel, da er mit Hermann Kienzle, dem Direktor der Allgemeinen Gewerbeschule, befreundet war. Hier konnte er auch unterrichten, neben seiner Beschäftigung im Verlag Benno Schwabe, später bei Birkhäuser.

In einer Publikation "Typographische Gestaltung" von 1935 und noch stärker in seinen weiteren Arbeiten wendete sich Tschichold von seinen radikalen Anfängen ab und kehrte zu einer traditionellen Gestaltung zurück; viele seiner Kollegen waren über diesen "Rückschritt" befremdet.

Nach dem Krieg verbrachte Tschichold elf Jahre in London, wo er die Neugestaltung der Penguin Books besorgte. Anschliessend arbeitete er bis zu seiner Pensionierung bei der Firma Hoffmann-La Roche in Basel. In dieser Zeit zeichnete er die Schrift Sabon; schon in der Münchner Zeit hatte er die Schriften Transito, Saskia und Zeus geschaffen. Den Lebensabend verbrachte Tschichold in Berzona TI, wo er auch begraben ist.


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