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Pictorial Writing - Contemporary Chinese Posters
english chinese
September 2, 2005, received from Jianping He
Zeitgenoessische chinesische Plakatkunst ist in unseren Breitengraden
eine unbekannte Groesse. Wohl legte die wirtschaftliche Dynamik, die von
China seit einigen Jahren ausgeht, den Gedanken nahe, dass sich auch im
kulturellen Bereich vieles bewegt. China, das darf heute festgestellt
werden, ist der Arbeitsmarkt der Gegenwart und der Absatzmarkt der
Zukunft. Im gleichen Masse wie die oekonomische Potenz zunimmt, mutiert
die weltpolitische Rolle der Volksrepublik. Fuer den Westen bietet das
neue China eine unermessliche Fuelle an Chancen, die allerdings bislang
eher einseitig und eindimensional verstanden wurden. Angesichts des
grossen und staendig groesser werdenden Sortiments an Produkten "Made in
China", die in den westlichen Warenhaeusern feilgeboten werden, blieben
die Einblicke in die Kultur des Herkunftslandes mager und die
Einsichten ins chinesische Kulturschaffen geradezu marginal. Dies
korrespondiert allerdings mit dem Faktum, dass das Gros der
chinesischen Waren der Auslagerungspolitik westlicher Unternehmen
entspringt und kein chinesisches Label traegt.
In juengster Zeit ist in der oeffentlichen Wahrnehmung der Schweiz eine Veraenderung zu konstatieren. Das Interesse fuer China, fuer die chinesische Mentalitaet, die Menschen und ihre Kultur hat auf bemerkenswerte Weise zugenommen. Gerade zur richtigen Zeit sind mit der Ausstellung aus der Sammlung Sigg in Bern und Hamburg die Tueren fuer die chinesische Kunst weit aufgestossen worden. Davon unabhaengig konnte in Luzern die Ausstellung "Bilder Schrift - Zeitgenoessische chinesische Plakate" realisiert werden. Mit ihr erhaelt die schweizerische Oeffentlichkeit erstmals Gelegenheit, die chinesische Plakatgestaltung naeher kennen zu lernen. Im Schulhaus der HGK Luzern an der Roessligasse 12 wird vom 14. September – 5. November 2005 einem groesseren Publikum Einblick in das Schaffen von ueber 30 fuehrenden PlakatgestalterInnen aus China geboten. Letztlich ist dies dem jaehrlich stattfindenden Wettbewerb "100 Beste Plakate – Deutschland, Oesterreich, Schweiz" zu verdanken, der in Berlin veranstaltet wird und Ausstellungen in Berlin, Luzern und Wien nach sich zieht. Im Fruehjahr 2005 folgten mit Jianping He (Berlin) und Urs Straehl (Luzern) zwei Mitglieder des Traegervereins "100 Beste Plakate e.V." einer Einladung nach Shanghai und Nanjing. Die Bruecke fuer einen Dialog ueber Plakatgestaltung war geschlagen. Mit Jianping He schickte der Verein einen Mann, der vielfaeltige Kontakte mit chinesischen PlakatgestalterInnen und Designschulen gewaehrleistete. Mit Urs Straehl wiederum war der Leiter der Fachklasse fuer Grafik/BMS der Hochschule fuer Gestaltung und Kunst Luzern in der Delegation, der als Veranstalter von Ausstellungen und Events seit etlichen Jahren Pionierarbeit fuer die Plakatkunst leistet. Die Offenheit und die Neugier der chinesischen GastgeberInnen, der DesignerInnen und Kunsthochschulen legten das Fundament fuer das ausgezeichnete Kontaktnetz, das in China geknuepft und fuer die Ausstellung "Bilder Schrift – Zeitgenoessische chinesische Schriftplakate" genutzt werden konnte. Urs Straehl und Matthias Hauser
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